1. Reservieren – oder nicht?
In früheren Zeiten war es relativ unüblich, einen Campingplatz vorab zu reservieren. Man hat den Campingplatz seiner Wahl angesteuert, war dieser voll ging es weiter zum nächsten bis ein freier Platz gefunden wurde.
In den letzten Jahren (und in Zeiten von Corona) haben immer mehr Campingplätze ein Online-Buchungssystem eingeführt und buchen vor Allem an Pfingsten und in den Sommermonaten Juli und August die Plätze komplett aus. Gerade in den Ferienzeiten ist den deutschen Ferienregionen (Alpen, Seen, Ostsee, Nordsee) auf großen Plätzen eine Anreise ohne gebuchten Platz oftmals nicht sinnvoll.
Auch in Österreich, Italien, Kroatien, Korsika und Sardinien sind die meisten Plätze im Sommer gut gebucht. Gerade Plätze in der ersten Reihe am Meer sind sehr gefragt und praktisch immer vorab ausgebucht.
Mit etwas Geduld findet man aber auch hier immer einen Platz. In der Nebensaison (bis Ende Juni und ab Mitte August) findet man aber eigentlich immer auch spontan ohne Reservierung einen Platz.
2. Anmelden
Die Anreise beginnt mit der Anmeldung an der Rezeption des Campingplatzes mit den persönlichen Daten und Ausweis. Hat man bereits online oder telefonisch reserviert weist man kurz darauf hin. Der Campingplatz weist dann einen Stellplatz zu, an manchen Campingplätzen darf man sich seinen Stellplatz auch selbst aussuchen.
Normalerweise gibt man eine Dauer des Aufenthalts vorab an. In der Nebensaison ist es normalerweise kein Problem, die Aufenthaltsdauer nach Rücksprache mit der Rezeption zu überschreiten. In der Hauptsaison im Juli und August ist eine Verlängerung oftmals aufgrund von anderen Vorbuchungen nicht möglich.
3. Der Stellplatz
Das neue Zuhause auf Zeit ist der Stellplatz. Zumeist ist dieser durch eine Hecke oder ähnliches vom nächsten Stellplatz getrennt. Hier kann man sich „wie zuhause fühlen“.
Allerdings mit geringeren Toleranzgrenzen, denn man sitzt dem Nachbarn zumeist recht nah im Nacken. Das heißt: Laute Musik, übermäßig lautes Gelächter, Saufgelage nach 22 Uhr sind hier unerwünscht. Es gibt natürlich auch Zelt- und Campingplätze, bei denen Partys erlaubt und erwünscht sind.
4. Die sanitären Einrichtungen
Wer nicht nur WC und Dusche in seinem Wohnmobil nutzen will, ist auf die sanitären Einrichtungen auf dem Campingplatz angewiesen. In den sanitären Anlagen findet man gemeinschaftliche WCs, Waschbecken und Duschen zumeist nach Geschlecht sortiert. Einige Campingplätze bieten auch Unisex-Toiletten.
Wer saubere Toiletten und Duschen erwartet, sollte auch selbst die Sanitärs hinterlassen, wie er sie erwartet – also die WCs und Duschen sauber hinterlassen. Und wenn es einen Wasserschieber gibt, möchte dieser auch benutzt werden.
5. Chemie-Toilette & Brauchwasser
Auch Wohnmobil oder Wohnwagen brauchen etwas Liebe. In Form von Frischwasser und der Entsorgung von Chemie-Toilette und Brauchwasser. Hierfür gibt es die Ver- und Entsorgungsanlage auf dem Campingplatz.
Die Chemie-Toilette entleert man an einer speziellen Entsorgungsanlage, die wie eine Toilette funktioniert. Man entnimmt den Toilettentank und bringt diesen zur Entsorgungsanlage, keinesfalls sollte man das Chemie-WC in eine normale Toilette entsorgen! Nun wird die Chemie-Toilette geöffnet, entleert und mit dem vorhandenen Wasserschlauch gereinigt. Nun spült man die Inhalte der Toilette hinunter und bringt den Behälter wieder zurück zum Wohnwagen/Wohnmobil.
Um das Brauchwasser zu entsorgen, fährt man das Wohnmobil zur Ver- und Entsorgungsstation und positioniert den Ausgang über dem Ablauf. Nun öffnet man den Hebel oder Schalter für die Tanks und leert diese. Im nächsten Schritt füllt man den Frischwassertank wieder mit frischem Wasser aus der Leitung.
Natürlich kann man am Campingplatz auch die Trenntoilette entsorgen: Den Urin-Kanister entleert man entweder in die Entsorgungsanlage der Chemie-Toiletten oder einfach ins normale WC. Die Feststoff-Beutel kommen in den normalen Müll.
6. Camping mit Kindern
Ein Campingplatz ist ideales Terrain mit Kindern. Familienfreundliche Campingplätze bieten zumeist einen Spielplatz, teilweise Bolzplätze und Animation für Kinder. Auch ein Pool ist gerade im Süden oftmals vorhanden – oder natürlich ein Strand oder Meerzugang.
Gerade mit kleinen Kindern kann man seinen Nachbarn aber auch schnell auf die Nerven gehen und sollte dementsprechend umsichtig agieren.
7. Camping mit Hund
Auch mit dem Hund benötigt es auch am Campingplatz etwas Fingerspitzengefühl. Auch hier gibt es Campingplätze, die hundefreundlicher sind als andere.
Aufgrund des geringen Abstands zum Nachbarn sollte man seinen Hund maßregeln wenn dieser ständig Laut gibt und den Hund am Campingplatz anleinen.
Hat man seinen Hund mit auf dem Campingplatz sollte es selbstverständlich sein, dass man die Exkremente seines „besten Freundes“ wieder aufklaubt und diese sauber entsorgt. Bestimmte Campingplätze bieten auch spezielle Bereiche als Hunde-WC und teilweise auch Hunde-Strände.
Für Hunde bezahlt man normalerweise einen kleinen Betrag extra.
8. Bezahlung und Checkout
Je nach Campingplatz bezahlt man seine „Schulden“ zumeist am Abend vor der Abreise. Am Abreisetag gibt man den Platz normalerweise bis 12 Uhr Mittag frei. Bleibt man länger auf dem Platz (z.B. um Nachts nach Hause zu fahren), wird ein weiterer Tagessatz fällig.
9. Die Kosten
Für die Übernachtung am Campingplatz fallen Gebühren an, die entweder Pauschal je Platz (z.B. bei Wohnmobilstellplätzen) oder nach Person/Fahrzeug/Zelt (meistens bei Campingplätzen) abgerechnet werden.
Je nach Campingplatz können Gebühren für Personen (Erwachsene, Jugendliche bis 12 Jahre, Kinder bis 6 Jahre, etc.) Stell- oder Zeltplatz, Fahrzeug (Wohnwagen und Auto, Wohnmobil), Müllgebühren und auch Kurtaxe anfallen. Für 2 Erwachsene kann man am Stellplatz mit zwischen 20 und 30 € pro Nacht rechnen, am Campingplatz durchschnittlich zwischen 30 und 70€. Teurer geht natürlich beim Wunsch nach mehr Komfort immer (z.B. in Kroatien).
10. Die Abreise
Vor der Abreise steht das Zusammenpacken. Alles wird wieder abgebaut, zusammen geklappt, im Auto/Wohnmobil/Wohnwagen für die Reise verstaut. Will man früh am morgen die Heim- oder Weiterreise antreten, empfiehlt es sich, nicht mehr benötigte Dinge oder lautstarke Abbauarbeiten (die Lust aus dem SUP lassen, das Vorzelt abbauen, etc.) schon am Vorabend der Abreise zu erledigen. Dann kann der Nachbar auch noch etwas länger schlafen…
Derweil hinterlässt man den Stellplatz im Idealfall wie man ihn vorgefunden hat: Sauber.
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Schön geschrieben. Als Hochdackkombi (Dokkerchen) haben wir weder einen Auslassstutzen fürs Abwasser noch eine Chemietoilette an Bord. Hier wären vielleicht noch ein paar passende Sätze für die Entsorgung von Abwasser-, Urinkanister und Feststoffbeuteln aus der Trockentrenntoilette nicht schlecht. Liebe Grüße aus dem Norden Alex & Fellnase Tarrijok
Danke für den Hinweis, wir werden den Beitrag entsprechend ergänzen. Liebe Grüße aus Franken! Thomas